Mittwoch, 21. Februar 2007

Magnetgeographie

Es stimmt, dass am Nordpol keine Zeitzone Gültigkeit hat, weil dort alle Meridiane und Zeitzonengrenzen zusammenlaufen.

Unfug ist dagegen:
- dass der Nordpol deshalb ein "Ort absoluter Zeitlosigkeit" sei: Selbstverständlich dauert auch am Nordpol eine Minute eine Minute. Genial in Kombination damit der Hinweis, unsere innere Uhr liefe am Norpol ja weiter, man könne sich also nicht vor dem Altern schützen, indem man zum Nordpol zieht.
- dass die Meridiane am magnetischen Nordpol zusammenliefen. Da es sich bei den Meridianen um eine geografische Einrichtung handelt enden diese selbstverständlich in den geografischen Nordpol, ein paar tausend Kilometer weiter - nunja - nördlich. Auf der Karte rechts sieht man sehr schön beide Nordpole unseres Planeten. Der magnetische Nordpol ist die dicke Linie. Der magnetische Nordpol bewegt sich nämlich - es wäre also auch ziemlich unpraktisch, unser komplettes Koordinatensystem darauf zu verankern: Alle paar Jahre müssten unsere Schulatlanten neu aufgelegt werden, schlimmer als bei einer Rechtschreibreform.

Nebenbei wäre es noch nett gewesen, den im Text ebenfalls erwähnten Südpol zu definieren. Geografisch, Magnetisch oder doch gleich die komplette Antarktis?
Für die ganz Neugierigen: Es ist tatsächlich der gesamte antarktische Kontinent gemeint. Denn auf dem ganzen Kontinent gilt die Weltzeit.

Literatur
Anonymus: Wie spät ist es eigentlich am Nordpol?; in P.M. März 2007 S. 35
Hansen, Truls Lynne: The road to the magnetic north pole, Online verfügbar

Montag, 19. Februar 2007

Gute Ohren

Es stimmt ja: Schwere Vögel können bei einem Zusammenprall Flugzeuge gefährden. Dazu zählen etwa Storche, Reiher, Greifvögel, Eulen, Schwäne und Gänse.
Das macht es zu einer grundsätzlich guten Idee, am Flughafen nach solchen Vögeln Ausschau zu halten.

Mit Betonung auf Ausschau.

Die Idee dagegen, Mikrofone zu installieren um die Vögel zu hören ist irgendwie seltsam, denn abgesehen davon dass die meisten Großvögel im Flug nicht rufen sollte man meinen, dass die übrigen es auch nicht schaffen, eine startende 727 zu übertönen.
Wobei, das wäre mal ein beeindruckender Triumph der Evolution...

Der Fairness halber: Da kann die P.M. allerdings nichts für.

Literatur
Anonymus: Vogel-Alarm; in P.M. März 2007, S. 18

Sensation: Keine Fernsteuerung erfunden!

Gleich auf Seite 12 erwähnt die neue P.M. in einer Kurzmeldung ein erfolgreiches Experiment zur Verbindung von Nervenzellen und künstlichen elektrischen Schaltkreisen (gemeint sind vermutlich elektronische Schaltkreise), die einen wichtigen Schritt zur Erzeugung künstlicher Nervenzellen darstellen.
Das ist eine gute Entwicklung, die die Verbindung von Prothesen mit dem Nervensystem des Trägers erheblich verbessern kann.

Was das allerdings mit einer Fernsteuerung des Körpers zu tun hat bleibt das Geheimnis der P.M.
Ebenso, wo da eigentlich die Neuigkeit liegt.

Literatur
Anonymus: Ferngesteuerter Körper; in: P.M. März 2007, Seite 12